Der Rosenheimer Notar und Nachfolge-Experte Dr. Sebastian Spiegelberger hat in seinem Buch „Unternehmensnachfolge“ folgende Daten zur familien-internen Unternehmens-Nachfolge ermittelt:
Umsatz bis | Fortführung innerhalb der Familie |
250.000 Euro | 40 Prozent |
500.000 Euro | 46 Prozent |
2,5 Mio. Euro | 59 Prozent |
12,5 Mio. Euro | 70 Prozent |
über 12,5 Mio. Euro | 42 Prozent |
Woran liegt die niedrige Familien-Fortführungsquote bei kleineren Unternehmen? Der Notar führt das darauf zurück, dass die Kinder erlebt haben, welche Entbehrungen die Eltern für die Firma mitmachen mussten und sie diesen enormen Arbeitseinsatz scheuen.
Bei größeren Unternehmen hingegen gibt es oft ein besser organisiertes Management, wo man viele Aufgaben auf qualifizierte Mitarbeiter delegieren kann. Außerdem ist bei höheren Umsätzen in aller Regel auch mit höheren Gewinnen zu rechnen, so dass sich der Arbeitseinsatz eher lohnt.
Dass die familieninterne Fortführungsquote bei sehr großen Unternehmen (über 12,5 Mio. Euro Jahresumsatz) wieder abfällt, könnte daran liegen, dass der familieninterne Nachwuchs bisweilen schlicht überfordert ist, ein allzu großes Unternehmen (alleine) fortzuführen.
Über alle Größenklassen hinweg werden nur 44 Prozent aller Unternehmen innerhalb der eigenen Familie fortgeführt.
Mit den Betrieben, die nicht von Angehörigen fortgeführt werden, passiert dies:
Verkauf an andere Unternehmen: | 21 Prozent |
Verkauf an externe Manager (Management-Buy-In): | 6,5 Prozent |
Verkauf an die eigenen Mitarbeiter (Management-Buy-Out): | 10 Prozent |
Stilllegung: | 8 Prozent |
Ein weiterer Grund, warum die familieninterne Nachfolge oft scheitert: Die übergebende Generation beschäftigt sich zu spät mit dem Thema oder verdrängt es. Dann kommt es bisweilen zu ungerechten Lösungen. Oder das Unternehmen fällt in eine Erbengemeinschaft, was oft das Ende für jedes Unternehmen ist, weil in Erbengemeinschaften grundsätzlich Einstimmigkeit erforderlich ist, was bei unternehmerischen Entscheidungen selten herbeizuführen ist. Machen Sie sich also zeitnah Gedanken über eine Nachfolgeregelung.
Die Ziele einer Nachfolgeregelung sollten sein (in dieser Reihenfolge):
• Den Frieden in der Familie zu erhalten,
• die Eltern wirtschaftlich abzusichern
• und erst zuletzt die Belastung mit Einkommens- und Erbschaftssteuer zu minimieren.
Ihr Steuerberater Mutterstadt
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