Viele Unternehmen haben einen Kontokorrentkredit, von dem sie einen Bodensatz das ganze Jahr über nutzen. Das hat zwei Nachteile: Erstens zahlt man dafür zu viel Zinsen und zweitens ergibt sich eine wichtige Kennziffer für das Bankenrating, nämlich die Umschlagshäufigkeit.
Was bedeutet die Umschlagshäufigkeit? Angenommen, Sie haben einen Kontokorrentkredit von 200.000 Euro und einen Kontoumsatz im Jahr von zwei Millionen (gemeint sind hier Geldeingänge auf Ihr Geschäftskonto). Dann ist Ihre Umschlagshäufigkeit zehn (zwei Millionen Euro geteilt durch 200.000). Angenommen, von den 200.000 Euro nutzen Sie 100.000 ständig aus, Ihr Kontostand schwankt also immer zwischen minus 100.000 und minus 200.000 Euro. Wenn Sie den Bodensatz in ein Bankdarlehen umfinanzieren, sinkt der Kontokorrentkredit auf 100.000 Euro und die Umschlagshäufigkeit steigt dadurch von zehn auf 20 (zwei Millionen Euro geteilt durch 100.000 Euro Kontokorrentkredit). Und je höher die Umschlagshäufigkeit, desto besser für Ihre Rating-Note.
Nebenbei sparen Sie Zinsen: Kontokorrentzinsen liegen oft zwischen sechs und neun Prozent pro Jahr. Bankdarlehen bekommt man zur Zeit bei entsprechenden Sicherheiten oft zwischen vier und fünf Prozent. Wenn Sie ein Grundstück als Sicherheit hinterlegen können, können Sie sogar unter drei Prozent kommen.
Fazit: Ein dauerhaft ausgenutzter Kontokorrentkredit kostet unnötig Geld und schadet Ihrem Bankenrating.
Ihr Steuerberater Neustadt
Dienes + Weiß