Dass man mit der gesetzlichen Rente nicht weit kommt, ist bekannt. Banken und Versicherungen versuchen, diese Lücke durch den Verkauf privater Rentenversicherungen zu schließen. Das ist jedoch ein für Sie unrentables und unflexibles Produkt.
Unrentabel: 1.000 Euro monatliche Einzahlung (aus dem Nettovermögen!) bringen einem heute 30-Jährigen 5.285 Euro Rente inklusive Überschussbeteiligung (Musterberechnung auf www.cosmos.de). Wahlweise kann er sich 1,076 Millionen auszahlen lassen. Garantiert werden aber nur 2.216 Euro Rente bzw. 586.000 Euro Abfindung. 1.000 Euro in gut gestreuten Indexanlagen bringen dagegen bei 10 Prozent Rendite (langfristig bei gut gestreuten Aktieninvestments kein Problem) nach 35 Jahren stolze 3,8 Millionen. Bei 8 Prozent wären es immerhin noch 2,3 Millionen. Hier kann ein 1980 geborener Mann ab 2045 bequem von den Zinsen leben – und die Millionen bleiben seinen Erben erhalten.
Unflexibel: Wer bei einer privaten Rentenversicherung seine Einzahlungen stoppt oder gar die Versicherung kündigt, muss mit empfindlichen Nachteilen rechnen.
Für die Erben verloren: Nach dem Tod des Privat-Rentners stoppen die Rentenzahlungen und die Versicherung verbucht den Rest des eingezahlten Geldes als Gewinn für sich. Man kann zwar bis zu 15 Garantiejahre vereinbaren, aber das geht massiv zu Lasten der Rentenhöhe.
Daher unser Rat: Als junger Mensch keinesfalls Geld in einer Rentenversicherung ansparen. Lieber feste Monatsraten in Indexfonds einzahlen. Entweder, Sie haben beim Renteneintritt dann so viel auf der Seite, dass Sie von den Zinsen leben können. Oder Sie schichten noch mit 60 oder 65 Jahren einen Teil in eine sofort beginnende lebenslange Rentenversicherung um. Das geht problemlos und ohne Gesundheitsprüfung, denn der Versicherung sind ja kranke und kurzlebige Rentenversicherte am liebsten. Die besten Rentenversicherer laut finanztest: Debeka, Asstel, Europa, Interrisk, WGV, Hannoversche, Alte Leipziger, Cosmos. (finanztest 12/2009)
Ihr Steuerberater Freinsheim
Dienes + Weiß