Manche Unternehmer sind aufgrund eines stattlichen Privatvermögens in der glücklichen Lage, sich keine Sorge um ihre Altersversorgung machen zu müssen.
Falls Sie sich aber um Ihre Altersversorgung selber kümmern müssen: Hier ein paar Zahlen zum Nachdenken. Wir haben dabei eine(n) 40-Jährige(n) unterstellt, der mit 65 „in Rente“ gehen will und dann 4.000 Euro netto – nach heutigen Maßstäben! – zur Verfügung haben möchte. Ob davon noch Wohnen und Krankenversicherung bezahlt werden müssen oder schon geregelt sind, lassen wir mal dahin gestellt. 4.000 Euro in 25 Jahren: Bei 3 Prozent Inflation sind in 25 Jahren immerhin 8.375 Euro notwendig, um damit so leben zu können, wie heute mit 4.000 Euro.
Klassische Rentenversicherung: Um dies zu erreichen, brauchen Sie eine Monatsrente von 9.059 Euro, denn 18 Prozent der Rente sind steuerpflichtig. Achtung – häufiges Missverständnis: Es fällt keine Steuer von 18 Prozent an, sondern nur 18 Prozent sind steuerpflichtig. 82 Prozent der monatlichen Rente ist also steuerfrei. Bei 42 Prozent Steuer gehen also 684 Euro für die Steuer weg. Dafür können Sie gleich mal mit einem Monatsbeitrag von 3.150 Euro (aus Ihrem Nettoeinkommen!) starten. Wollen Sie die 9.059 Euro garantiert haben, wären es sogar 6.044 Euro, die Sie monatlich aus Ihrem Nettoeinkommen weglegen müssten. Mit Überschussbeteiligung könnten Sie dann allerdings darauf hoffen, dass netto 16.000 Euro herauskommen.
Lebensversicherung: Hier gilt das Gleiche wie für die private klassische Rentenversicherung. Denn Sie können sich ja auch bei einer Lebensversicherung dazu entscheiden, sich das Kapital als lebenslange Rente auszahlen zu lassen.
Sie wollen lieber das Kapital ansparen, von dessen Zinsen Sie im Alter leben? Dann wäre theoretisch das enorme Kapital von 2,7 Millionen notwendig, um 8.375 Euro Zins nach Steuer zu bekommen.
Wie sieht es mit einer Rürup-Rente aus? Hier brauchen Sie eine deutlich höhere Rente, weil diese im Alter zu 100 Prozent steuerpflichtig ist und nicht bloß zu 18 Prozent wie die klassische Rentenversicherung. Geht man im Alter von einem Steuersatz in Höhe von 30 Prozent plus Soli aus, brauchen Sie eine Rente von 12.250 Euro, um auf die gewünschten 8.375 Euro netto zu kommen. Dafür kann man in der Einzahlungsphase die Beiträge absetzen, aber nur maximal 40.000 Euro pro Jahr bei Ehegatten und zunächst auch nur 68 Prozent im Jahr 2009, steigend auf 100 Prozent im Jahre 2025. Dadurch sinkt der Netto-Beitrag von 3.255 in 2009 auf 2.782 Euro in 2025 – freilich durchgehend den Spitzensteuersatz unterstellt. Auch nicht recht viel günstiger als die klassische Rentenversicherung, bei der 3.150 Euro notwendig wären.
Fazit: Inflation und Steuer machen enorme Beträge notwendig, um im Alter anständig leben zu können. Und 4.000 Euro im Monat sind noch nicht unbedingt jet-set verdächtig.
Ihr Steuerberater Bad Dürkheim
Dienes + Weiß